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Transforming Government since 2001
Zoubek: "Sollen primär den Nutzern Zeit- und Kostenersparnis bringen" - Harlander: "E-Government als Chance zur Gestaltung von etwas Neuem sehen"

Bereits zum siebten Mal fand jüngst in Salzburg das Internationale Rechtsinformatik Symposion, kurz IRIS, statt. Die Vertreter der Wirtschaft forderten bei der mit Abstand größten Veranstaltung Mitteleuropas auf dem Rechtsinformatik-Sektor die verstärkte Kundenorientierung von E-Government ein. Dieter Zoubek, Vorsitzender der E-Government-Experts Group des Fachverbandes Unternehmensberatung und Informationstechnologie der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ): "Primäres Ziel von E-Government-Lösungen sollen Zeit- und Kostenersparnisse für den Nutzer und nicht behördeninterne Erleichterungen bringen." E-Government solle transparentere und raschere Verfahren für die Wirtschaft und den Bürger verfügbar machen.

Im Bezug auf die Ermöglichung des Zuganges zu E-Goverment-Anwendungen und des Abbaus von Barrieren dürfe aber nicht bloß an eine Online-Verfügbarkeit in Form von Weboberflächen gedacht werden, denn: "Das manuelle Ausfüllen von Online-Formularen ist auch online nicht effizienter als auf Papier."

Peter Harlander, IT-Rechtsexperte der Fachgruppe UBIT der Wirtschaftskammer Salzburg, betont die Notwendigkeit, E-Government als Chance zur echten Neugestaltung zu verstehen: "Eine 1:1-Umsetzung bestehender Verfahren ist weder sinnvoll noch zielführend." Vielmehr seien bestehende Regelungen und Abläufe bereits im Vorfeld auf ihre Eignung und Angemessenheit zu hinterfragen und gegebenenfalls abzuändern. "Denn nur so kann eine über die Vorteile der mittlerweile ohnehin zum Standard gehörenden EDV-Nutzung hinausgehende Beschleunigung erreicht werden."

Möglichkeiten zum vollautomatisierten Datenaustausch werden von den Experten gegenüber Webformularen klar bevorzugt. "Dafür ist die Veröffentlichung von auf internationalen offenen Standards beruhenden Schnittstellen bei allen E-Government-Anwendungen notwendig. Nur so können Unternehmen Daten ohne nochmalige manuelle Neueingabe direkt aus ihrer Unternehmenssoftware an die Behörden übermitteln", stellt Zoubek klar.

"Eine Fokusierung von E-Government-Lösungen auf den Nutzen der Anwender würde jedenfalls den Standort Österreich durch Effizienzsteigerung auf Seiten der Wirtschaft stärken", sind die Experten überzeugt.

Quelle: Presseportal.at, 12.03.2004

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