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Sonntag, 28.04.2024
eGovernment Forschung seit 2001 | eGovernment Research since 2001
"Öffentliche Investitionen in eine europaweite IT-Infrastruktur für Behörden führen zu erheblichen Verbesserungen der Service-Qualität und Produktivität für Unternehmen und Steuerzahler, die bis zu 1,8 € für jeden investierten Euro ausmachen können", so das Fazit eines neuen Berichts, den die Kommission jetzt im Rahmen des Programms "Elektronischer Datenaustausch zwischen Verwaltungen (IDA)" vorgestellt hat. Der technologische Wandel wird schon lange als eine wichtige Triebkraft für Produktivitätswachstum und verbesserte Wettbewerbsfähigkeit betrachtet. Diese Studie über das IDA-Projekt "Trans European Services for Telematics between Administrations" (TESTA) veranschlagt die jährlichen Kosten auf 4,8 Mio. € und die jährlichen Gewinne auf 8,6 Mio. €. Erkki Liikanen, der für Unternehmen und die Informationsgesellschaft zuständige Kommissar, erklärte dazu: “Wie aus der Mitteilung der Kommission zur Rolle elektronischer Behördendienste (E-Government) (IP/03/1300) hervorgeht, wissen wir bereits, dass öffentliche Investitionen im IT-Bereich zu substanziellen Produktivitätsgewinnen im öffentlichen Sektor und in der Privatwirtschaft führen können. Diese Studie belegt nun auch ihre Vorteile für die Steuerzahler. Neben den Kosteneinsparungen weist die TESTA-Studie nach, dass Investitionen die Qualität und Verfügbarkeit der europaweiten Dienste der öffentlichen Verwaltung erheblich verbessern. Ich freue mich auf die künftigen Arbeiten in diesem Sektor."

Das Netz TESTA (Trans European Services for Telematics between Administrations) ist das größte der 30 Projekte, die im Rahmen des Programms IDA der Europäschen Kommission im Bereich der IT-Infrastruktur für den öffentlichen Sektor finanziert werden. Es bietet den staatlichen Verwaltungen eine Infrastruktur für kontrollierte Kommunikation, über die sie Verwaltungsinformationen mit garantierter Dienstqualität austauschen können. TESTA vernetzt die Europäische Kommission und die nationalen Behörden aus Bereichen wie Justiz und Inneres, Gesundheit und Verbraucherschutz oder Statistik in ganz Europa. Das Fazit der im Rahmen von TESTA erstellten Kosten-Nutzen-Analyse lautet, dass Investitionen in TESTA einen Netto-Gewinnfaktor von 1,8 aufweisen (d.h. der Jahresgewinn übertrifft die Jahreskosten um 80%). Der Jahresgewinn wird auf 8,6 Mio. € geschätzt, bei Jahreskosten von 4,8 Mio. €.

Zusätzlich zur Investitionsrendite wurden qualitätsbezogene Faktoren wie verbesserte Qualität und Zeitersparnis durch die Verwendung von TESTA in der Studie berücksichtigt. Umfragen bei den Nutzern ergaben ein hohes Maß an Zufriedenheit, das durch einen Anstieg des Volumens der über das Netz übertragenen Daten um 300% zwischen Januar 2002 und Juni 2003 bestätigt wurde. Die Studie sagt einen weiteren Anstieg der Nachfrage nach TESTA-Diensten voraus und enthält Empfehlungen für die nächsten Schritte.

Der Bericht erläutert ferner die im Rahmen von IDA angewandte VOI-Methode (Value of Investment - Investitionswert). Herkömmliche Kosten-Nutzen-Analysen konzentrieren sich auf die Kosten und die unmittelbar damit zusammenhängenden finanziellen Gewinne (d.h. die Investitionsrendite - return on investment ROI). Qualitätsgewinne wie erhöhte Verfügbarkeit und Qualität der Dienste werden normalerweise in solchen Analysen nicht berücksichtigt. Für den öffentlichen Sektor ist es jedoch wichtig, die mit solchen Gewinnen verbundenen Vorteile einzubeziehen. Die VOI-Methode ermöglicht das, sofern bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind.

Die Kommission hat in ihrer Mitteilung KOM(2003)567 weitere Untersuchungen der Wirtschaftlichkeit und der Vorteile der elektronischer Behördendienste (E-Government) gefordert. Sie plant ferner weitere Studien unter Einsatz der VOI-Methode und wird zu diesem Zweck eine Expertengruppe einsetzen, die sich schwerpunktmäßig mit der Kosten-Nutzen-Analyse der öffentlichen IT-Ausgaben in den vom Programm IDA abgedeckten Bereichen befassen wird, um den Wissensaustausch zu fördern und Leitlinien für optimale Praktiken zu entwickeln.

Quelle: Europäische Kommission

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