Heute 196

Gestern 858

Insgesamt 39433277

Freitag, 17.05.2024
eGovernment Forschung seit 2001 | eGovernment Research since 2001
Details zur "National Strategy to Secure Cyberspace" dargelegt | Ursprünglich eher Aufruf zur ISP-Selbstkontrolle | Nun will der Staat leiten | Ein Mega-Carnivore für ISPs | "Früherkennung von Viren und Vereitelung von Terroranschlägen" Das Weiße Haus arbeitet derzeit an einer nationalen Strategie, um das Internet "sicherer zu machen" ["National Strategy to Secure Cyberspace"].

Der Plan sieht vor, von Providern die Errichtung eines zentralisierten Systems der umfassenden Beobachtung von Vorgängen im Internet zu verlangen. Laut New York Times soll ein nationales Network Operations Center an der Spitze eines Monitoring-Systems stehen. Ziel sei neben der Früherkennung von Viren auch die Vereitelung von Terroranschlägen.

Zahlreiche ISP fürchten, dass bei dem Vorhaben der schmale Grat zwischen berechtigter Kontrolle und Bespitzelung überschritten wird. Der erste Entwurf der National Strategy to Secure Cyberspace wurde bereits im September vorgelegt, sah dort aber eher eine Selbstkontrolle der Unternehmen vor. Nun will der Staat die Überwachungsagenden leiten.

"Frühwarnzentrum" für "Viren und Terroristen"

Ein derartiges Monitoring-System für das Internet sei erforderlich, weil "das Web aus tausenden Providern besteht". Jeder ISP könne nur seinen Bereich des Webs überblicken, so Tiffany Olson vom Critical Infrastructure Protection Board im Weißen Haus. "Keiner kann das gesamte Bild sehen", erklärt Olson. "Wenn etwas passiert, wissen wir es erst, wenn es zu spät ist." Ein Frühwarnzentrum soll daher Internet-basierte Angriffe erkennen.

National Strategy to Secure Cyberspace

"Mega-Carnivore" für US-ISPs

Das System soll auf einer breit angelegten Kooperation zwischen staatlichen Stellen und privaten Betreibern beruhen.

Für die Privatsphäre der Kunden bedeutet das nichts Gutes: Ein Frühwarnsystem setzt voraus, Vorgänge im Web bereits während sie geschehen zu erkennen. Ist eine solche Technologie erst etabliert, sei auch Missbrauch möglich und der Schritt zum alles überwachenden Big Brother naheliegend.

Die Bush-Administration hat bis dato noch keine näheren Details offengelegt. Experten bezeichnen das Vorhaben bereits als "Mega-Carnivore", in Anlehnung an eine FBI-Technologie, die das Abhören des Datenverkehrs einzelner ISPs ermöglicht. Mit dem neuen Tool würde dies auf alle US-Provider ausgedehnt und vernetzt werden.

Totale Überwachung

Per Datamining sollen genaueste Profile möglichst vieler Menschen erstellt werden, wobei Transaktionen per Kreditkarte genauso ausgewertet werden wie E-Mails und Reservierungen in Reisebüros.

USA wollen Internet komplett überwachen

Total Information Awareness

Erst kürzlich haben die USA eine weitere Offensive angekündigt, die die Privatsphäre von Bürgern nachhaltig verletzt.

"Total Information Awareness", kurz TIA, sieht vor, Computersysteme für eine weltweite Rasterfahndungen zu installieren. Dabei wird ganz selbstverständlich auch die Auswertung von Daten geplant, die außerhalb des Hoheitsgebietes der USA gesammelt werden.

Quelle: futureZone

Zum Seitenanfang