Nun droht die Stadt Paris ebenfalls, ihre Systeme auf Linux & Co umzustellen. "Microsoft hat daher zugestimmt, die Preise zu senken", so ein Sprecher der Stadt. Der Preisabschlag soll sich in der Höhe von 60 Prozent bewegen.
160 Mio. Euro Investitionssumme
Paris will in den nächsten drei Jahren 160 Millionen Euro in frische Computer und Software investieren, um die veralteten Systeme zu ersetzen. Der Anteil von Software ist mit rund 15 Millionen Euro vergleichsweise schmal.
Microsoft begleicht EU-Bußgeld
Symbolischer Charakter
Microsoft geht es jedoch weniger um den Absolutbetrag, vielmehr um den symbolischen Charakter, sollte Paris aus der Sicht Microsofts "umfallen". Paris würde sich in eine Liste von Open-Source-Fans im öffentlichen Sektor einreihen - nach München, China, Japan, Südkorea und Brasilien.
Der Chef von Microsoft Frankreich, Christophe Aulnette, bestätigte den Plan Microsofts, die Preise zu senken: "Wir sind bereit, einige Anstrengungen in Richtung Preisgefüge zu unternehmen", so Aulnette.
Studie in wenigen Wochen fertig
In wenigen Wochen wird der französische IT-Consulter Unilog SA seinen Bericht abgeben, wie eine Umstellung von 15.000 Rechnern auf Open-Source-Software vonstatten gehen könnte. Diese Studie wurde vom Pariser Bürgermeister Bertrand Delanoe in Auftrag gegeben, nachdem die Stadt München auf Linux und OpenOffice umgestiegen war. Unilog hatte bereits München zum Umstieg geraten.
Frankreich will mit Linux sparen
Die Entscheidung Münchens wurde auch als politisches Motiv gesehen, Microsoft für sein Quasi-Monopol zu bestrafen. Die Stadt zog die Umstellung auch dann durch, als MS anbot, die Preise für die Open-Source-Umrüstung auf jeden Fall zu unterbieten.
Microsoft argumentiert, dass Software meist nur einen Anteil von fünf Prozent des IT-Budgets hat und ein Wechsel nicht billiger kommen würde. "Open Source bedeutet nur, dass man die Kosten von den Lizenzen hin zu Service, Wartung, Integration und Training verschiebt", so der Chef von MS Frankreich.
Quelle: futureZone, 02.07.2004